Böden in industriellen Umgebungen und die Wahl der Räder
Unterschiedliche Bodenoberflächen erfordern unterschiedliche Radmaterialien. Im Folgenden gehen wir auf die häufigsten Untergründe in Industrieumgebungen ein und empfehlen, welche Art von Rad dort am besten geeignet ist.
Glatte Betonböden und Epoxy-Gussböden
Betonböden (ob mit oder ohne Epoxid- oder PU-Beschichtung) sind sehr hart, fest und in der Regel eben. Auf dieser Art von hartem, ebenem Boden rollen Räder mit einer härteren Lauffläche am leichtesten. Räder aus Polyamid (Nylon) sind hier dank ihres geringen Rollwiderstands und ihrer hohen Tragfähigkeit oft eine gute Wahl - sie rollen mühelos über glatten, sauberen Beton. In vielen Lagern sieht man daher Polyamid- oder PU-Räder unter schweren Regalen, Wagen und internen Transportgeräten. Ein Nachteil von Nylon auf Beton sind Geräusche und Vibrationen: Da es keine Dämpfung gibt, können harte Räder bei jeder kleinen Unebenheit ein klapperndes Geräusch machen oder Stöße übertragen. Wenn Sie einen festen und sauberen Betonboden haben und Lärm keine große Rolle spielt, bieten Polyamid-Räder eine lange Lebensdauer und leichtes Rollen.
Bei Epoxid- oder Beschichtungsböden (die oft glatt und glänzend sind) ist auch der Schutz des Bodens wichtig. Hier kommen Polyurethan-Räder ins Spiel: PU Räder sind hart genug, um reibungslos zu rollen, aber weich genug, um den Boden zu schonen und den Lärm zu reduzieren. Außerdem hinterlassen sie im Gegensatz zu schwarzen Gummirädern keine Schlieren oder Flecken auf empfindlichen Böden. In Umgebungen, in denen minimale Geräusche und Vibrationen erwünscht sind (z. B. in einer Industriehalle mit hohem Fußgängeraufkommen oder in einem Krankenhausflur mit hartem Bodenbelag), kann auch thermoplastisches Gummi (TPR) wegen seines leisen, vibrationsarmen Laufs geeignet sein. Allerdings haben TPR-Räder eine geringere Tragfähigkeit; für schwerere Lasten und einen robusteren Einsatz ist PU die bessere Wahl.
Fazit: Auf flachen, harten Böden wie Beton gilt oft "harte Räder rollen am leichtesten". Polyamid/PA-Rollen sind optimal auf festem und glattem Beton. Wenn Sie Geräusche reduzieren oder kleine Unebenheiten abfedern wollen, ohne die Tragfähigkeit zu beeinträchtigen, sind Polyurethan-Räder die empfehlenswerte Wahl. Vermeiden Sie auf solchen Böden bei intensiver Nutzung billige Räder aus Vollgummi - sie fallen eher aus, hinterlassen unnötige Spuren und rollen schwerer.
Kachelböden
Fliesen bieten eine harte Oberfläche, aber die Fugen zwischen den Fliesen machen die Oberfläche nicht eben. Das kann bei sehr harten Rädern problematisch sein: Ein Nylonrad kann an jeder Fuge ruckeln, und im schlimmsten Fall kann ein Rad bei starker Belastung durch den konzentrierten Druck brechen. Um solche Risiken zu vermeiden, sollte das Rad zumindest eine leichte Dämpfung aufweisen.Elastisches Gummi ist ideal für Fliesenböden geeignet. Durch die hohe Dämpfung rollen Elastik-Räder leicht über Fugen und Unebenheiten ohne harte Stöße. Sie verteilen die Last gleichmäßiger und verhindern ein vorzeitiges Versagen oder eine Beschädigung der Fliesen. Auch Räder aus Polyurethan eignen sich gut für Fliesenböden, vor allem Varianten mit etwas weicherer Lauffläche oder etwas größerem Durchmesser: Sie bieten genügend Elastizität, um Vibrationen zu dämpfen, und hinterlassen keine Schlieren. Thermoplastischer Gummi kann auf Fliesen für leichtere Wagen oder Geräte verwendet werden.
Wählen Sie für Fliesenböden vorzugsweise Räder, die mit unebenen Oberflächen zurechtkommen. Elastische Gummiräder sind ideal, um über Fliesenfugen zu fahren, ohne zu vibrieren. Polyurethan bietet ein ausgewogenes Verhältnis zwischen reibungslosem Abrollen und Bodenschonung. Sehr harte Räder, wie z. B. aus Polyamid, sollten auf empfindlichen Fliesen vermieden werden, um Bruch oder lose Fliesen zu vermeiden.
Asphalt, Pflaster und unebene Außenbereiche
- Lagerhallen im Freien, Laderampen oder Bereiche mit Asphalt, Betonsteinen oder Stelzenplatten stellen eine Herausforderung für Standard-Räder dar. Diese Oberflächen sind oft uneben, haben Risse, Nähte oder raue Oberflächen. Hier gilt: Je weicher und breiter das Rad, desto besser gleitet es über Unebenheiten.
Elastische Räder aus Gummi sind für raue Oberflächen am besten geeignet. Dank ihrer hervorragenden Stoßdämpfung können sie mühelos über kleine Schwellen und unebenes Gelände im Freien fahren. Sie federn bei Unebenheiten mit, so dass das Rad Vibrationen so gut wie möglich absorbieren kann. Im Gegensatz zu Rädern aus hartem Polyamid lassen sich gute Gummiräder nicht so leicht durch Unebenheiten beschädigen.
PU-Laufflächen (insbesondere die vulkanisierten Versionen auf Metallfelgen) können schwere Lasten auf unebenem Gelände tragen, ohne kaputt zu gehen. Bedenken Sie, dass auf sehr rauem Untergrund (z. B. Schotter oder unbefestigtes Gelände) selbst PU- oder Vollgummiräder an ihre Grenzen stoßen; in solchen Fällen werden wegen ihrer besseren Federung häufig Luftreifenräder verwendet.Standard-Vollgummi-Räder können auch im Außenbereich eingesetzt werden - sie werden zum Beispiel häufig unter Abfallcontainern, Betonmischern oder Gerätewagen verwendet. Das Fahren mit Vollgummirädern ist aufgrund ihres hohen Rollwiderstands schwerer. Für den gelegentlichen Einsatz im Freien ist dies akzeptabel, aber wenn die Wagen einen ganzen Arbeitstag lang hin und her bewegt werden, ist es ratsam, in leichtgängige PU- oder Elastik-Gummiräder zu investieren.
Für den Einsatz im Freien und auf unebenen Böden ist Dämpfung das Schlüsselwort. Elastische Gummiräder bieten dank ihrer hervorragenden Dämpfung und Hindernisbewältigung die beste Leistung auf unebenem Terrain. Polyurethan-Räder sind eine gute zweite Wahl mit hoher Verschleißfestigkeit und erhöhter Tragfähigkeit. Vollgummiräder eignen sich für leichtes Gelände, sind aber weniger ergonomisch und können schwarze Flecken hinterlassen (was im Freien weniger ins Gewicht fällt). Harte Räder aus Polyamid schließlich sind für unebenes Gelände ungeeignet - sie halten keine dauerhaften Vibrationen aus und werden höchstwahrscheinlich durch Stöße beschädigt.
Fazit
Bei der Wahl der richtigen Lenkrolle kommt es darauf an, das Radmaterial auf die Bodenverhältnisse abzustimmen. Harte Räder wie Polyamid eignen sich hervorragend für harte, ebene Böden (Beton, Beschichtungen), wo sie leicht rollen und eine hohe Tragfähigkeit aufweisen. Weichere Räder wie Polyurethan, TPR und Elastik Gummi sind auf unebenen oder empfindlichen Böden unverzichtbar, da sie Vibrationen dämpfen, Geräusche reduzieren und den Boden schonen. Unter den Gummitypen bietet elastisches Gummi die beste Kombination aus Dämpfung und Haltbarkeit für den industriellen Einsatz, während thermoplastisches Gummi für leichtere Anwendungen geeignet ist, bei denen Streifenfreiheit und Budget entscheidend sind. Vollgummi schließlich ist eine preisgünstige Lösung für einfache Aufgaben, erfüllt aber nicht die Anforderungen einer intensiven industriellen Nutzung.
Im Zweifelsfall ist Polyurethan oft eine sichere Wahl, da es sich um eine ausgezeichnete Mittelkategorie mit breiter Anwendbarkeit und besseren Handhabungseigenschaften als Polyamid und Gummi handelt. Dennoch ist es wichtig, die spezifische Situation zu betrachten: Die Oberfläche, die Belastung, der gewünschte Geräuschpegel und etwaige Umweltfaktoren (wie Chemikalien oder extreme Temperaturen) bestimmen gemeinsam, welches Rad am besten geeignet ist. Wenn Sie alle diese Faktoren berücksichtigen, können Sie Lenkrollen auswählen, die einen effizienten, sicheren und nachhaltigen Transport in Ihrem Unternehmen gewährleisten.